Adaptive Kapazitäten und Resilienz in der Stadt- und Landschaftsplanung
Die Anpassung an diese sich verändernde Klimasignale ist für österreichische Städte und Gemeinden eine zentrale Herausforderung in der räumlichen Entwicklung. Im Zuge des EU- Renaturierungsgesetzes gewinnt die wirksame und nachvollziehbare Anpassung an großer Bedeutung. Das Gesetz ist eine Handlungsverpflichtung und betrifft auch städtische Ökosysteme in Städten, Kleinstädten und Vororten. Also, abgesehen von den 76 Städten Österreichs, auch die meisten Gemeinden. (Stand A. 2025)
Einige österreichische Städte und Gemeinden verfügen bereits über kleinräumige Expositions- und Vulnerabilitätsanalysen zu Veränderungen von ausgewählten Klimasignalen. Seit einigen Jahren steht die Analyse bzw. Anpassung an die zunehmende städtische Überwärmung im Fokus der Städte. Zunehmend werden aber auch Veränderungen im Bereich der Niederschlagregime spürbar und zu einem Handlungsbereich der Anpassung (auch für kleinere Städte und ländliche Gemeinden).
Die Integration von konkreten Anpassungsmaßnahmen in die räumliche Entwicklung bzw. die unterschiedlichen Projekte, Pläne und Programme der Region einer Stadt basierend auf diesen Analysen ist dabei aber eine Herausforderung. Vor allem zwei zentrale Aspekte behindern oft eine umfassende Anpassung: Das fehlende Wissen darüber, welche Bereiche einer Stadt oder Gemeinde ein besonders ein hohes Risiko haben und welche Maßnahmen in Abhängigkeit von der jeweiligen konkreten Siedlungsstruktur möglich bzw. effektiv sind. Hinzu kommt zunehmend die Anforderung, Anpassung an die zunehmende Hitzebelastung und die Veränderungen im Niederschlagsregime (Trockenheit und Starkregenereignisse), „gemeinsam und synergetisch zu denken“. Hier setzt das Projekt „GreenAdaptation“ an.
Im Rahmen des Projekts wurden ein Leitfaden mit dem Titel „(Stadt-)Klimaanalysen und Klimawandelanpassung für Gemeinden“ sowie ein Maßnahmenkatalog „Sammlung möglicher klimawirksamer Maßnahmen für den öffentlichen Raum in Gemeinden“ entwickelt. Diese dienen als Tool- und Methodenset zur Unterstützung österreichischer Gemeinden.
Der Leitfaden „Stadtklimaanalysen und Klimawandelanpassung für Gemeinden – Fragen und Antworten“ bietet österreichischen Gemeinden und Städten einen Überblick über die notwendigen klimatischen Analysen, die vertiefenden räumlichen und sozialen Analysen sowie aus diesen abgeleitete Planungshinweise und Maßnahmen. Das Erkennen der konkreten lokalen Betroffenheit und der konkreten Folgen des Klimawandels für die Gemeinden und ihre Bevölkerung ist die Grundlage für eine effektive Klimawandelanpassung. Klimawandelanpassung in der räumlichen Planung ist ein Prozess, der auch einen Kompetenzaufbau in und für die Gemeinde miteinschließt um zielgerecht und kosteneffizient die richtigen Maßnahmen zu setzen.
Der Maßnahmenkatalog bietet eine umfassende Übersicht über klimawirksame Maßnahmen, die wirkungsvoll gegenüber Hitze, Starkregen und Trockenheit sind und als „Nachschlagewerk“ für Gemeinden dienen soll. Jede Maßnahme wird mithilfe von Expert:innenwissen, Literaturauswertung oder Simulationen in ihrer Wirksamkeit und ihrem Potenzial bewertet. Durch die Bewertung der Maßnahmen wird die Unterscheidung zwischen wirksamen und weniger wirksamen Maßnahmen erleichtert. Zusätzlich erfolgt eine Bewertung der Errichtungskosten sowie der Pflege- und Erhaltungskosten jeder Maßnahme.
Die Maßnahmen gliedern sich in folgende Themenblöcke ein: 1. Flächen schaffen für klimaresiliente/ Blau- Grüne Infrastruktur, 2. Beschattung erhöhen, 3. Klimaresiliente Oberflächen (ausgenommen Wasserflächen) und 4. Abkühlen durch Wasserelemente.
Fakten
Funktion: Forschung und Entwicklung zur Unterstützung von Gemeinden im Rahmen der wirksamen Klimawandelanpassung
Kooperationspartner von 3:0: Universität für Bodenkultur Wien - Institut für Landschaftsplanung (ILAP), GeoSphere Austria
Fördergeber: Österreichischer Klima- und Energiefonds
Förderprogramm: ACRP – 14th Call
Projektbeginn: 1.11.2022
Laufzeit: 2,5 Jahre
Projektabschluss: April 2025
Mitarbeit: Linda Scharll, Pia Knappitsch
Projektvorstellung: 25.3.2025, 16:00 Uhr, im Kulturzentrum Perchtoldsdorf im Zuge des SUM-Forums: Klimawandelanpassung in der Stadtregion
Hinweis: Dieses Projekt wird aus Mitteln des Klima- und Energiefonds gefördert und im Rahmen des Programms „ACRP – 14th Call“ durchgeführt.
